Die Jobsuche als Projekt
Aktiv Gestalten statt Durchhetzen

Der Moment kommt oft schneller, als erwartet: Das Studium nähert sich dem Ende zu, die Abschlussarbeit ist in greifbarer Nähe und plötzlich steht die große Frage im Raum: „Was mache ich jetzt?“
Die große Frage
Für viele Studierende kurz vorm oder nach dem Abschluss ist die Jobsuche eine der ersten wirklich offenen Lebensphasen. Kein Stundenplan, keine Module, keine vorgegebene Richtung: Nur unzählige Möglichkeiten. Was für manche auf den ersten Blick befreiend wirkt, kann oft zu Orientierungslosigkeit führen.
In Gesprächen mit Studierenden oder Berufseinsteigerinnen höre ich sehr häufig: „Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.“ Das geht vielen so. Die wenigsten Menschen haben einen Masterplan und das ist völlig okay. Was du aber tun kannst ist erste Schritte zu setzen.
Haltung statt Hektik
Genau hier hilft ein Perspektivenwechsel: Was wäre, wenn du deine Jobsuche nicht als mühselige Notwendigkeit, sondern als befristetes Projekt betrachtest? Ein Projekt hat ein Ziel, einen Zeitrahmen, Meilensteine. Es lebt von Struktur und Reflexion. Und vor allem liegt es in deiner Hand.
Genau das unterscheidet die Projektperspektive von der klassischen Bewerbungsphase, wie sie viele erleben, als reaktives Antworten auf Stellenausschreibungen, als Warten auf Feedback oder als sporadisches Verschicken von Bewerbungen.
Mehr als nur Bewerbungen
Wenn du deine Jobsuche als Projekt begreifst, bedeutet das:
- Du gehst proaktiv vor.
- Du gibst dir selbst Struktur.
- Du definierst, was du willst und was nicht.
Denn hinter der Frage „Wohin bewerbe ich mich?“ steckt oft eine viel tiefere: „Was will ich eigentlich?“
Und genau deshalb ist es so wichtig, die Jobsuche nicht nur als Mittel zum Zweck zu sehen, sondern als Lernfeld über den Arbeitsmarkt, über Kommunikation, über Resilienz, aber vor allem über dich selbst.
Viele von uns unterschätzen, wie viel Selbstkenntnis und Selbstvertrauen dieser Prozess erfordert. Und wie sehr er dich auch auf zukünftige Karriereschritte vorbereitet. Wer die Jobsuche aktiv gestaltet, entwickelt Fähigkeiten, die weit über das Bewerben hinausgehen: Prioritäten setzen, Ziele formulieren, Netzwerke aufbauen, mit Rückschlägen umgehen, Entscheidungen treffen.
Dein erster Job wird höchstwahrscheinlich nicht deine letzte Station sein, aber er kann eine wertvolle Richtung setzen. Je klarer du dir über deine eigenen Werte, Bedürfnisse, Kompetenzen und Ziele bist, desto souveräner trittst du im Prozess auf und desto authentischer wirkst du im Gespräch.
Vom Stress zur Chance
Wenn du diesen Prozess wie ein Projekt angehst, verschiebst du den Fokus von „Ich brauche dringend einen Job“ hin zu „Ich gestalte aktiv meinen Berufseinstieg“.
Es geht dann nicht mehr nur um Bewerbungsgespräche oder Lebensläufe, sondern darum, wie du dich weiterentwickelst und wie du lernst, sichtbar zu werden. Diese innere Haltung einzunehmen, verwandelt deine Jobsuche in eine große Chance deinen Weg bewusster zu gestalten.
Dabei musst du diesen Weg nicht allein gehen. Unsere kostenlose Karriereberatung für fortgeschrittene Studierende begleitet dich gerne und unterstützt dich dabei mit Klarheit voranzukommen.
Vorschau: Wie kommst du bei der Jobsuche vom Plan zur Umsetzung? In meinem nächsten Beitrag zeige ich dir konkrete Schritte, mit denen du strategisch vorgehen kannst.
Ashgan Hassan
Karriereberaterin bei Uniport
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